SCHRAMBERG – In Erinnerung an die bekannte Schramberger Naturfreundin Liesel Zehntner lud die Schramberger AWO-Seniorenbegegnung Stadtarchivar Carsten Kohlmann zu einem informativen und humorvoll gestalteten Vortrag in den Spitteltreff ein. Darüber berichtet die AWO:
Liesel Zehntner, für viele Schramberger durch ihre herzliche und großzügige Art bekannt, wird 1912 als drittes von insgesamt sechs Kindern geboren. Mit 13 Jahren wird sie Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, was sie für ihr ganzes Leben prägt. Dort lernt sie auch ihren späteren Ehemann Anton Zehntner kennen.
Im Jahre 1934 heiraten beide, ihre Ehe bleibt kinderlos, was von beiden in der damaligen politischen Zeit so gewollt ist. Es folgt für beide eine turbulente Zeit in der Arbeiterbewegung und im Widerstand gegen die Nazis.
Ihr Mann gerät während des 2. Weltkriegs in vierjährige Gefangenschaft. Nach seiner Heimkehr 1948 engagieren sich beide bei den Naturfreunden und bemühen sich sehr um die Kinder und die jungen Mitglieder des Vereins.
Nach dem plötzlichen frühen Tod ihres Mannes arbeitet sie als Bügelhilfe, Kassiererin beim Schwarzwälder Bote oder als Heimarbeiterin. Ihr Motto lautet stets „Geben ist seliger als nehmen“ und so lebt Liesel Zehntner bis zu ihrem Tod im Jahre 2011 fast ein Jahrhundert lang ein Leben, das geprägt ist von sozialem Engagement, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und Widerstand.
Carsten Kohlmann bereitete mit seinem lebendigen Vortrag den Zuhörern viel Freude und endete mit den Worten „Sie war ein guter Kumpel, fürwahr, gut und tapfer gelebt.“