Naturfreunde erforschen ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen
Ein sonniger Tag versprach im voraus viel Freude. Als das Schloss Liechtenstein sowie das Gestüt in Marbach mit seinen vielen Pferden zu sehen war, war das Ziel fast erreicht.
Andreas Janneck, Alb-Guide, Natur- und Landschaftsführer, ausgebildet vom Nabu, begrüßte die Wanderer vor einer Schautafel des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Der Fachmann für Geologie, Fauna, Flora, sowie der Kultur- und Ortsgeschichte verstand es, mit geschickten Fragen und Antworten die Teilnehmer während der gesamten Sechs-Stunden-Rundwanderung zu faszinieren.
Mit großem Interesse stellten auch die Wanderer viele Fragen und brachten auch ihr Wissen in den Dialog mit ihrem Führer mit ein. Auf einer individuell geführten Tour, die nicht für jedermann zugänglich ist, stellte er den ehemaligen Truppenübungsplatz im Münsinger Hardt unter einem ganz persönlichen Blickwinkel vor.
Das durch die militärische Nutzung von Siedlungen, Straßenbau, Flurbereinigung und intensiver Nutzung weitgehend verschont gebliebene Gelände wurde stets durch Schafe beweidet. So konnte eine parkartige Weidelandschaft erhalten bleiben.
Im Biosphärenreservat sollen Landwirtschaft, Natur und Tourismus
in Einklang gebracht werden. Foto: Puchner
Heute sind die Panzerstraßen beliebt bei Fahrradfahrern und Wanderern. Ausführlich wurden Vergangenheit und Zukunft des ehemaligen Dorfs Gruorn, des Schulhauses und der Stephanus-Kirche mit ihrem Friedhof von Andreas Janneck erläutert.
Münzfunde aus der Römerzeit und keltische Grabhügel zeigen die sehr lange Besiedelung der Alb. Viel Lehrreiches über Heilkräuter am Wegesrand, Dolinen, Silberdisteln, Weidebuchen, Schmetterlinge, andere Insekten und vieles mehr wurde den Wanderern vermittelt. Hans Walz bedankte sich zum Abschluss bei Janneck für den erlebnisreichen Tag voller Geheimnisse und Überraschungen.
In Gönningen in einem Gasthof ließ man zufrieden und glücklich den Tag ausklingen. Dieter Kohlmann dankte Hans Walz, der die Organisation der Wanderung in dieser ganz besonderen Landschaft organisiert hatte.
"Schwarzwälder Bote" 19.09.2009